Mädchen träumt von den Sternen
Blinki

Autoren: Hanne Krüger (begonnen), Carina Fellner (fertig erzählt)

Blinki ist eine Nikolausgeschichte für Kleinkinder. Eine sehr schöne Nikolausgeschichte zweier begabter Autorinnen. Kinder lieben diese herzige Geschichte, welche so richtig Freude auf den Nikolaus macht. Vielleicht mag Ihr Kind seine eigene Geschichte zum Träumen. Hier gibt es friedvolle personalisierte Märchen für Kleinkinder

Hoch oben am Himmel stand einmal ein ganz kleiner Stern, der hieß Blinki. Treu und brav leuchtete er jede Nacht. Es war ein ganz besonders hübscher Stern mit einem richtigen Gesicht, das natürlich aus purem Gold war. Das Besondere an Blinki war jedoch sein prächtiger, roter Rand, der Blinki eine ganz besondere Leuchtkraft gab. Er war der allerschönste Stern, der jemals am Himmel stand.

Doch er hatte immer furchtbare Langeweile. Nacht für Nacht blickte er auf die Erde hinunter, wo er die vielen Menschen sah und die Häuser und Straßen. Er wollte so gerne auch auf der Erde sein. Da bewegte sich alles und dort es würde bestimmt nicht langweilig sein.

Eines Tages kam der gute, alte Nikolaus über die Milchstraße gefahren. Schon von weitem hörte er Blinki weinen. Er hielt sein Rentiergespann an: „Na, Blinki; was hast Du denn für einen schlimmen Kummer?“. Blinki wischte sich ein paar dicke Tränen aus den Augen und strahlte den Nikolaus an. – Er freute sich riesig, dass er bei ihm angehalten hatte. „Oh, lieber Nikolaus, nimm mich doch bitte mit zur Erde. Ich halte es hier vor Langeweile nicht mehr aus.“ Dem Nikolaus tat der kleine Blinki so leid, dass er sich überreden ließ. Er half Blinki in den goldenen Schlitten und schon ging eine wilde Fahrt die Milchstraße hinunter auf die Erde. Blinki wollte sich für die Fahrt erkenntlich zeigen und half dem Nikolaus bei der Arbeit. Der Nikolaus war doppelt so schnell fertig, wie sonst. Er hatte ja diesmal sogar Beleuchtung in den Kaminen.

Sie einigten sich darauf, dass Blinki ein Jahr lang auf der Erde bleiben durfte. Beim nächsten Geschenke austeilen sollte er noch einmal helfen und dann wieder mit nach Hause kommen. Weil er Angst um den kleinen Stern hatte, gab er ihm noch eine Flasche Himmelstrank. Den braut Petrus immer zusammen, damit der Nikolaus auf der Erde nicht krank wird. Er bekam davon immer zwei Flaschen. Diesmal hatte er nur eine verbraucht, weil er ja mit Hilfe des Sterns doppelt so schnell fertig geworden war. „Später, wenn Du wieder am Himmel stehst, darfst Du keinen einzigen Tropfen mehr davon nehmen.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Nikolaus und fuhr mit dem Schlitten wieder davon.

Blinki wollte nun die Erde kennen lernen. Er schaute sich zuerst die Gegend an, in der er gerade war. Überall war Eis und Schnee. Dem kleinen Stern war es kalt. Sein roter Rand war schon ganz blau gefroren. Er nahm die Flasche mit dem Himmelstrank und machte sie halb leer.  
Dann stapfte er durch den dicken Schnee. Weit und breit fand er keinen warmen Unterschlupf. Nur ein lautes Niesen war zu hören. Der Stern nahm an, dass es ein Mensch sei, der erkältet war und ging dem Niesen nach. Vor einem riesigen Gewässer fand er einen Seehund, der einen dicken Schal um den Hals gewickelt hatte. Neben ihm saß ein kleiner Junge in bunten Stricksachen. Der Stern gab dem Seehund einen Schluck von dem Himmelstrank. Das half sofort. Der Seehund gab dem Jungen den Schal zurück, sprang sofort ins Wasser und schwamm davon.

Blinki fragte den Jungen, wie das Land heißen würde, denn er wusste nicht, dass er am Nordpol war. Der kleine Junge sagte: „Grönland.“ Er war ein Eskimojunge. „Ist es hier immer so kalt?“, erkundigte sich Blinki. Der Eskimojunge lachte: „Weißt Du das denn nicht? – Komm mit, ich zeig Dir unser Schneehaus. Das könnten wir nicht bauen, wenn es hier heiß würde.“ Blinki staunte über das tolle Schneehaus. Drinnen im Iglu (so nennen die Eskimos ihre Häuser, die sie aus Schnee selbst bauen) war es ganz warm. Der Eskimojunge lud ihn ein, doch eine Nacht bei ihm zu bleiben. Damit war der kleine Stern sofort einverstanden.

Am anderen Morgen rief der Eskimojunge ein Rentier herbei. Damit konnte der Stern weiter reiten. Das Rentier kannte natürlich nicht die ganze Welt, denn es lebt ja immer nur am Nordpol. So kam es, dass das Rentier mit Blinki nach Lappland lief. Das Rentier dachte, dies sei die ganze Welt.

Sie waren viele Wochen unterwegs, bis sie Lappland endlich erreicht hatten. Das Rentier hatte dort einen Freund. Es war ein Elch. Den wollten sie nun besuchen. Der Elch war schon sehr alt und noch nie über die Eisberge hinweggekommen. Er behauptete, die Eisberge seien das Ende der Welt. Blinki wusste es besser, war er doch schließlich mit dem Nikolaus schon überall herumgekommen.

„Woher kommst Du eigentlich?“, wollte der Elch wissen. Blinki zeigte nach oben zum Himmel und erzählte von seinen Freunden, den anderen Sternen. Als ob sie ihn hätten hören können, blitzte und blinkte es von oben. Blinki blinkte zurück. Das Rentier und der Elch waren begeistert. Sie blieben noch einige Tage bei dem Elch zu Besuch. Als Blinki wieder weiterziehen wollte, lud das Rentier beide zu sich nach Hause ein. Doch der Elch fühlte sich zu alt und zu schwach für eine so weite Reise. Also zogen sie alleine weiter.

Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs, als plötzlich ein weißer Schlitten auftauchte, vor den zwei Rentiere gespannt waren. „Blinki, wir müssen fliehen“, rief das Rentier. „Es ist die Schneekönigin“. Und schon war das Rentier im Schnee verschwunden. Blinki war neugierig. Er wollte unbedingt die Schneekönigin sehen. Deshalb stellte er sich stolz auf und begann herrlich zu glitzern und zu strahlen.

Die Schneekönigin hielt tatsächlich ihren Schlitten an und stieg aus. Sie sah genauso aus, wie es in dem Märchenbuch stand, aus dem Petrus immer vorlas. Nun wusste er, warum das Rentier fortgelaufen war. Er bekam große Angst. Bestimmt hatte die Schneekönigin nichts Gutes mit ihm vor. Doch nun stand sie vor ihm. Es gab kein Entkommen mehr. Ach wäre er doch nur mit dem Rentier geflohen. Die Schneekönigin lächelte ihn eiskalt an. Blinki begann zu zittern. Die Schneekönigin nahm ihn in ihre eisigen Hände und setzte ihn neben sich und schon raste der Schlitten los.

Der Stern dachte: „Vielleicht kann mich das Rentier befreien, wenn ich eine Spur hinterlasse.“ Also leuchtete er ganz kräftig den Schnee hinter sich an.

Tatsächlich war das Rentier aus seinem Versteck geschlichen und sah im Schnee einen aufgetauten Streifen. Den musste der Stern mit seiner Leuchtkraft hinterlassen haben. Er begriff sofort, was zu tun war und rannte dem Streifen nach.

Es dauerte nicht lange, als sie in das Schloss der Schneekönigin kamen, dicht gefolgt vom Rentier.
Die Schneekönigin nahm den kleinen Stern, der immer noch blinkte und ging in ihr Schloss hinein. Das Rentier folgte der Schneekönigin in das Schloss, hielt aber einen großen Abstand ein.
Plötzlich merkte es, dass es von einem Wachen des Schlosses gesehen wurde. Aufgeschreckt rannte es aus dem Schloss hinaus und versteckte sich hinter einem Hügel.
Sehr spät, erst mitten in der Nacht traute sich das Rentier zum Schloss zurück.
Da es selber einmal gefangen gewesen war wußte es, wo sich die Gefängnisse befanden.
Der kleine Stern blinkte immer noch und zwar so stark, daß es beinahe zu einfach war ihm zu finden.
Als das Rentier vor dem Gefängnis von Blinki stand rief Blinki: ,,Ich freue mich, dass du mich finden konntest. Aber die böse Schneekönigin hat den Schlüssel für diese Tür um ihren Hals gebunden. Ich glaube nicht das du es ohne eine Hilfe schaffen wirst, den Schlüssel der Königin zu entwenden!“
Da hörten sie jemanden kommen und das Rentier rannte wieder aus dem Schloss hinaus und versteckte sich hinter dem Hügel.
Es sah einen Mann, der in einem roten Mantel gekleidet war, und erkannte ihn:
Dieser Mann war der liebe Nikolaus.
Der Nikolaus kam auf das Rentier zu und sprach:,, Leider kann Blinki doch kein ganzes Jahr auf der Erde bleiben. Es gibt nämlich nicht genug Sterne die so hell leuchten wie er. Deswegen muß ich ihm leider schon abholen. Wo ist Blinki?“
,,Blinki ist von der Schneekönigin entführt worden.
Wir müssen ihm retten!“, rief das aufgeregte Rentier.
,,Oh, nein! Wie können wir Blinki retten? Was müssen wir machen, hast du vielleicht schon einen Plan, Rentier?“
,,Noch nicht wirklich, aber wir müssen den Schlüssel bekommen, um das Gefängnis aufzusperren!“, seufzte das Rentier.
,,Wo ist der Schlüssel? Wir müssen uns beeilen! Ohne Blinki gibt es zu wenig Licht! Und ohne dem Licht sehen meine Rentiere nicht wohin sie fliegen sollen! Dann kann ich den Kindern keine Geschenke mehr ausliefern!“, sagte der Nikolaus mit sehr ernster Stimme.
,,Die Schneekönigin trägt den Schlüssel als Kette um ihren Hals!“, rief das Rentier mit nervöser Stimme.

,,Ich werde mich vorsichtig in das Schloss schleichen und versuchen, den Schlüssel der Königin zu entwenden! Du gehst inzwischen zu Blinki erzählst ihm, dass wir ihn befreien werden. Bleib bei Blinki. Ich beeile mich und dann befreien wir Blinki!“, rief der Nikolaus und wollte schon losrennen.
,,Aber du mußt ja dann in den Schlafsaal von der Schneekönigin kommen! Wie willst du das machen ohne das es jemand merkt?“, meinte das Rentier.
,,Ich klettere einfach durch den Kamin!“, antwortete der Nikolaus.
Da sagte das Rentier erschrocken: ,,Das ist deine Idee??? Das geht doch gar nicht, das Schloss der Schneekönigin ist doch ganz aus Eis! Da gibt es ja gar keinen Kamin!“
,,Oh, oh!“, sagte der Nikolaus dem im Moment nicht mehr einfiel. Sie blieben still und überlegten. Dann meinte der Nikolaus: ,,Er hat sicher noch etwas Himmelstrank!
Wir müssen zu ihm und ihm erklären, dass er denn letzten Rest des Himmelstrankes trinken und dann laut und deutlich SCHLÜSSEL DES SCHLOSSES schreien muss.
Dann wird der Schlüssel von der Kette reißen und zu Blinki fliegen!“
,,Tolle Idee, lieber Nikolaus!“, lobte das Rentier und sie machten sich auf den Weg. Bald waren sie bei Blinki und erzählten ihm alles.
Blinki tat wie ihm geheißen und es klappte, tatsächlich wurde Blinki aus dem Verlies befreit. Freudestrahlend und überglücklich verabschiedeten sich Blinki und der Nikolaus von dem Rentier.
Da aber hatte der Nikolaus eine Idee: ,,He, Rentier möchtest du bei meiner Kutsche nicht mitziehen und zwar ganz vorne?“
„Ja, da möchte ich, lieber Nikolaus“, rief das Rentier freudestrahlend, denn gerade das hatte sie sich immer schon gewünscht.
Auch Blinki freute sich darüber. Blinki hatte auch viel Freude, seine Freunde wieder zu sehen und wieder mächtig blinken zu dürfen! Das macht Blinki am liebsten! Einfach nur blinken!
So nahm die Geschichte ein schönes Ende, denn der Nikolaus hatte wieder genug Licht, um den Kindern ihre Geschenke auszuteilen.
Wenn du heute Abend aus dem Fenster schaust, vielleicht siehst du ja Blinki?!
Blinki ist der Stern der am meisten blinkt und leuchtet!

Promotion:

Nach oben scrollen